GERHARD RICHTER
LANDSCHAFT
Die Retrospektive zeigt rund 140 Werke des Künstlers, einzigartig zusammengestellt aus Sammlungen von namhaften PrivatsammlerInnen, Institutionen, Museen und Galerien weltweit. Die von Richter verwendeten Medien reichen von Fotografien, Druckgrafiken, großformatigen Ölgemälden, Zeichnungen bis hin zu Skulpturen und Skizzenbüchern und reflektieren seine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema „Landschaft“ von den 1960er-Jahren bis heute.
Stark geprägt von VertreterInnen des abstrakten Expressionismus (*Beginn der 1940er Jahre, „New York School“) und des Informel (*Sammelbegriff für die Stilrichtungen der abstrakten Kunst in den europäischen Nachkriegsjahren, die ihre Ursprünge im Paris der 1940er und 1950er Jahre haben) sowie der amerikanischen Pop Art (*bewusste Abkehr von der Malerei des abstrakten Expressionismus) produzierte Richter Fotomalereien (das Verschwimmen der Grenzen von Fotografie und Malerei; ein Foto dient als Vorlage) anhand von Zeitungsausschnitten, Büchern, Collagen, Skizzen und Fotoalben. Die atmosphärischen Stadt-, Berg-, Wiesen-, Wolken-, Sternen-, Meeres-, und Urwaldlandschaften leiten den/die BesucherIn durch die Ausstellung.
Die mit groben, breitem, dickaufgetragenem Pinselduktus stark übermalten Landschaftsbilder prägen sein Werk ab den 1960er Jahren. Erst ein wenig später überarbeitet Richter einige Gemälde und Fotografien mit Techniken wie dem Abschaben, Aufstacheln und Überrakeln. Durch den gegenständlichen Bildhintergrund und die Applikation abstrakter Farbschichten entstehen zwei Wirklichkeitsebenen die eine ineinander passende, enge Verbindung eingehen.
„Solche Werke zeigen meine ‚Sehnsucht‘, sie sind ein ‚Traum nach klassischer Ordnung
Gerhard Richter, 1981
und heiler Welt.‘“
Die verwischten, verschwommenen, unscharfen Arbeiten schärfen den Blick des/der BetrachterIn. In diesen unruhigen Zeiten lässt uns die Ausstellung mit allen Sinnen in tropische, alpine, mediterrane und urbane Sehnsuchtsorte flüchten.
Gerhard Richter (geb. 1932), einer der bedeutendsten zeitgenössischen deutschen Maler, lebt in Köln. Mit seinen 88. Jahren erklärt der Künstler selbst sein Werk mit der Werknummer 957, den drei großen Kirchenfenster für das Kloster Tholey im Saarland, als vollendet.
In zahlreichen (inter-)nationalen Werkschauen und Gruppenausstellungen wurden und werden Richters Werke gefeiert ausgestellt. Im Jahr 2020 fand die bislang umfangreichste Retrospektive von Richters Landschaftsarbeiten im Bank Austria Kunstforum Wien und anschließend im Kunsthaus Zürich statt.
Ausstellungsinfo
Gerhard Richter
Landschaft
bis 25.07.2021
Kunsthaus Zürich
https://www.kunsthaus.ch/besuch-planen/ausstellungen/gerhard-richter/