
curious tales
Werkschau von Joanna Turland
curious tales ist die erste Werkschau der britischen Künstlerin Joanna Turland (1993) in Wien. Die 22 unveröffentlichten Bilder erzählen kuriose Geschichten aus dem Leben und der Gefühlswelt der Künstlerin, persönliche Episoden, Erlebnisse, Wahrnehmungen und Vorstellungen. Die Hervorbringung des Unterbewusstseins spielt in ihren Werken eine wichtige Rolle und die Künstlerin verwendet Tiere, Farbenspiele und ihr Selbstbild, um ihre Gedanken für den/die Betrachter:in greifbar zu machen. Immer wiederkehrende Themen der Werke im Sinne von “persönlichen Mythen“ sind Darstellungen von Tieren wie Vögel oder Raubkatzen. Sie verkörpern Archetypen, die den Wunsch nach Freiheit, Aufbruch, Veränderung und Stärke ausdrücken, jedoch den Werken auch eine bedrohliche Dimension verleihen, indem die Tiere ihre Zähne und Krallen zeigen.
Das Konzept der Personal Mythologies (Persönlichen Mythen) ist der Leitbegriff, unter dem die in der Ausstellung gezeigte Serie und weite Teile ihres Oeuvres zusammengefasst werden können. Die Werke stellen Turlands persönliche Sichtweise und Lebenswelt in dem von ihr gewählten Narrativ dar, wodurch sie ihren persönlichen Mythos erzählt. Zum Begriff “Persönliche Mythen” gehören aber auch Werke, die emotional tiefgreifende Geschichten aus dem Leben der Künstlerin durch assoziative Darstellungen erzählen. Die in den Gemälden im Zusammenhang mit bestimmten Gegenständen dargestellten Figuren greifen reale und oft auch traumatische Erlebnisse auf und werden über den künstlerischen Schaffensprozess verarbeitet. Die Werke sind von intensiven, manchmal fast fieberträumerischen Farben und von einer intuitiven Pinselführung der Künstlerin geprägt.
Andere Werke entstanden während der näheren Auseinandersetzung der Künstlerin mit ihrem (un)mittelbaren, figürlichen Umfeld. Turland malte beispielsweise in einer Reihe von Bildern verschiedene Gegenstände und Details, die sie in ihrem Zuhause und im Blickfeld täglich wiederfindet, die jedoch über die künstlerische Interpretation einen fast impressionistischen Charakter erhalten.
Trotz der verschiedenartigen Sujets der Werke stehen diese miteinander in Verbindung und bilden eine Serie, die Episoden, Erlebnisse, Wahrnehmungen und Vorstellungen aus Turland’s Leben erzählt und die durch das Malen verarbeitet werden. Die Künstlerin lädt die Besucher:innen in dieser Werkschau auf intime Blicke in ihre (innere) Welt ein und fordert sie dadurch auf, auch Teil davon zu werden. Die lebendigen, aber dennoch etwas Unbehagen auslösenden Darstellungen unterstreichen dabei den fantastischen Charakter der dargestellten Episoden.
*English Version*
curious tales
Exhibition of Joanna Turland
curious tales is the first exhibition of the work of British artist Joanna Turland (1993) in Vienna. The 22 unpublished paintings tell curious stories from the artist’s life and emotional world, her personal episodes, experiences, perceptions and ideas. The evocation of the subconscious plays an important role in her works and the artist uses animals, color and her self-image to make her thoughts tangible for the viewer. Recurring themes in the works in the sense of „personal mythologies“ are representations of animals, such as birds or felines. They represent archetypes that express the desire for freedom, for departure, change and strength, but also lend the works a threatening dimension while revealing their teeth and claws.
The concept of Personal Mythologies is the topic under which the series of the exhibition and also large parts of her oeuvre go by. The works represent Turland’s personal point of view and world in the narrative chosen by her, through which she tells her personal myth. However, the theme of „personal mythologies“ also includes works that tell emotionally deeply rooted stories from the artist’s life through associative representations. The figures depicted in the paintings in connection with certain objects, pick up real and often traumatic experiences that are processed through the creative process. The works are characterized by intense, sometimes almost feverishly dreamy colors and the artist’s intuitive brushwork.
Other works were created during the artist’s closer engagement with her immediate, figurative environment. Turland, for example, painted in a series of pictures various objects and details that she finds in her home and in her field of vision on a daily basis, but which take on an almost impressionistic character through artistic interpretation.
Despite the different subjects of the works, they are interrelated and form a series that narrate episodes, experiences, perceptions and ideas from Turland’s life, which are addressed through the works. In this exhibition, the artist invites the visitors to intimate glimpses into her (inner) world, thereby asking them to become part of it as well. The lively, but still somewhat uneasy representations emphasize the fantastic character of the depicted episodes.
(c) Mattia Capriotti
Joanna Turland (Artist)
Joanna Turland ist eine zeitgenössische Malerin aus Großbritannien und machte 2018 ihren Abschluss am Wimbledon College of Art, University of the Arts London. Die Künstlerin wurde für eine Reihe von Auszeichnungen und Preisen nominiert, darunter der BP Portrait Award, der Clyde and Co Art Award und der Signature Art Prize. Die Künstlerin hat an internationalen Gruppenausstellungen teilgenommen, u. a. in Madrid und auf der Luxembourg Contemporary Art Fair, und hat bisher zwei Einzelausstellungen in Großbritannien abgehalten.
Joanna Turland is a contemporary painter based in the UK and graduated from Wimbledon College of Art, University of the Arts London in 2018. The artist has been shortlisted for a number of awards and prizes including the BP Portrait Award, the Clyde and Co Art Award, and the Signature Art Prize. The artist has been part of group shows internationally including Madrid and Luxembourg Contemporary Art Fair and to date has held two UK based solo shows.
Website : www.joannaturland.co.uk
Die Ausstellung “curious tales” lief vom 21.- 28.2. 2023 in den SOHO Studios, Liebknechtgasse 32, 1160 Wien
kuratiert von
Kulturverein culturebites
in Kooperation mit
STEINGAST ART
Website: https://www.steingast.art/
(c) SteingastArt

(c) Mattia Capriotti
gefördert durch die Bezirksvertretung – Ottakring, Bezirksvorsteher Franz Prokop